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Film ist Teamwork

Ton macht 50% eines Filmwerkes aus.

In Deutschland werden aber für die Tonpostproduktion eines TV-Filmes ty­pi­scher­wei­se gerade einmal 1-2 % seines Gesamtbudgets kalkuliert.

„Tonpost? Da war doch ein Mikrofon am Set …“

Wir sind Sounddesigner*innen.

Wir sind Mischtonmeister*innen, Geräuschemacher*innen und Aufnahmetonmeister*innen, Atmosphären-Designer*innen, Special-Effects-Designer*innen, OTon- und Musik-Editor*innen – Filmtonschaffende in der Postproduktion.

Hintergrund …

Die Position „Sounddesigner*in“ in der Tonpost entstand fließend im Zuge der zunehmenden Digitalisierung der Branche ab den 1990er Jahren. Heute sind Sounddesigner*innen maßgeblich für die finale Tonspur eines Films verantwortlich.

Bereits im Jahr 2003 führte u.a. die angesichts der beständig wachsenden Anforderungen zunehmend schwieriger darzustellende finanzielle Ausstattung der Tonpostproduktion zur Gründung der Berufsvereinigung Filmton e.V. (bvft). 2003 wurde ein erster offener Brief dazu verfasst. Ein großer Erfolg der bvft war es dann 2018, dass nach jahrelangem Ringen endlich die Position „Sounddesigner*in“ in den Tarifvertrag für Filmschaffende aufgenommen wurde.

Trotzdem sind die in der Praxis zu erzielenden Honorare, die den Sounddesigner*innen gezahlt wurden, zwischen 2003 und 2018 nicht gestiegen – sondern im Grunde gleich geblieben. Die Lebenshaltungskosten hingegen stiegen immens. Weiter arbeitet der Großteil der Sounddesigner*innen selbstständig am eigenen Arbeitsplatz – es muss teure Technik angeschafft werden, Tonarchive müssen gekauft und gepflegt werden, Räume gemietet und Software ‚up to date‘ gehalten werden. Für unsere Arbeitsplätze wird aber in den seltensten Fällen eine wirtschaftlich angemessene Vergütung gezahlt.

Dies führt nicht selten dazu, dass hochklassige öffentlich-rechtliche Primetime Formate in der Summe letztlich zu einem Entgelt auf Höhe des gesetzlichen Mindestlohns vertont werden sollen – oder auch darunter.

Gleichzeitig klagt die Branche öffentlich über einen Fachkräftemangel.

Nach unserer Einschätzung, gibt es diesen – für unseren Bereich noch – nicht. Nur kehren viele Kolleg*innen wegen schlechter Bezahlung und fehlenden Zukunftsperspektiven der Branche zunehmend den Rücken. Bedenkt man ferner, dass der überwiegende Teil der Tonpostproduktion im TV-Bereich von öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern beauftragt wird, verwundert es umso mehr, dass eben nicht alle an der Herstellung des gebührenfinanzierten Programmes Beteiligten, fair und angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden.

Ende 2018 wurde für eine grosse Gruppe der Sounddesigner*innen ein Zustand der Unerträglichkeit erreicht. Es musste etwas passieren und es wurde ein Brief verfasst, der an die Verantwortlichen bei den Filmproduktionen und Filmpostproduktionen gerichtet war und von 99 von uns unterzeichnet wurde.

Dieser Brief ist nun hier öffentlich nachzulesen und diese Webseite soll in erster Linie dazu dienen, die Situation weiter zu verbessern.


„Sound is 50 percent of the movie going experience, and I’ve always believed audiences are moved and excited by what they hear in my movies at least as much as by what they see.“

George Lucas