Faire Ton-Gagen 2020

Zur Zeit findet eine Umfrage unter den unterzeichnenden Sounddesigner*innen statt, wie die Gagen-Anpassungen individuell verlaufen sind. Die Ergebnisse werden gerade ausgewertet.

In jedem Fall sollte unser Anliegen weitergeführt werden. Dazu haben wir einen „Punkte-Katalog“ aufgesetzt, von dem wir glauben, dass er auch jedem Einzelnen helfen würde, bei Verhandlungen eine bessere Ausgangsposition einzunehmen. Was hier aufgeführt ist, sind allgemeine Richtlinien, die in anderen Branchen, anderen Gewerken selbstverständlich sind, in unserem Bereich aber allzuoft unausgesprochen bleiben.

Wir, das sind Sounddesigner*innen, Mischtonmeister*innen, Geräuschemacher*innen und Aufnahmetonmeister*innen. Filmtonschaffende in der Postproduktion. Wir bringen Filme zum Klingen. Ohne unsere Arbeit wären Filme und Serien nicht mehr als bunte, bewegte Bilder. Ohne Sprache, ohne Stimme, ohne Atmosphäre, ohne “Crash!” ohne “Bang!” ohne “Ploing!” – Sie würden niemanden berühren, niemandem unter die Haut gehen. Unsere Arbeit an der Tonspur, sorgt dafür, dass die Schauspieler auch zu verstehen sind, wenn sie flüstern, dass uns Musik unter die Haut geht, aber nicht stört, oder dass der Zuschauer sich wegen eines einzigen Geräusches vor Lachen nicht mehr halten kann.

Oft werden wir nicht von den “Kreativen” für ein Projekt engagiert, sondern von Dritten, also von Dienstleistern, die uns die Projekte vermitteln. Die Macher erwarten von uns, dass wir individuelle, schöpferische Handarbeit vollbringen, um ihre Vision mit einem dazu passenden auditiven Gewand zu bereichern und zu veredeln.

Selten können wir in unseren Verhandlungen die Gagen und Bearbeitungs-Zeiten durchsetzen, von denen wir wissen, dass sie am Ende das richtige, gewünschte Ergebnis bringen. Das machen andere an unserer Stelle, aber nicht in unserem Sinne und auch nicht im Sinne der Regisseure, der Filme.

Das muss sich dringend ändern !